Oil Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters
Standort
Auftraggeber
Gebäudetyp
NF
Leistung
Zeitraum
Team
Wolfsburg
Kunstmuseum Wolfsburg
Ausstellungsarchitektur
1000 m²
Wettbewerb
2021
Thomas Stadler
Wettbewerbsbeitrag für die Ausstellung Oil, Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters.
"Kein anderer Stoff wird die Gesellschaften im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert so geprägt haben wie das Erdöl. Flugzeuge, Panzer und Weltraumraketen, Autobahnen, Shopping Malls und Vorortsiedlungen, Nylonstrümpfe, Plastikberge und Vinyl – zentrale Materialien und Technologien, Lebensweisen und Visionen unserer Zeit verdanken sich der Energiedichte und Wandelbarkeit von Erdöl. Jetzt zeichnet sich jedoch die Dämmerung des „Ölzeitalters“ ab, auch wenn dessen Ende weder genau datiert noch in seinen Auswirkungen abgeschätzt werden kann. Die Ausstellung Oil. Schönheit und Schrecken des Erdölzeitalters wirft daher einen spekulativen, poetischen Blick zurück auf die seit rund 100 Jahren andauernde Gegenwart der Erdölmoderne. Aus der Distanz einer hypothetischen Zukunft wird gefragt, was typisch war an dieser unserer Zeit, was großartig und schön, was hässlich und furchtbar, und wie sich all das in Kunst und Kultur widerspiegelt." (© Kunstmuseum Wolfsburg)
Im hier gezeigten Wettbewerbsvorschlag betritt man die Ausstellung in einem Tunnel, einer Röhre, die schwarz ausgekleidet den Besucher gleich zu Beginn unter die Erde zieht. Die geschwungenen Flächen dieser Röhren können als Ausschnitt einer Pipeline gelesen werden, spielen aber auch auf die zähe Konsitenz, das fliessende von Erdöl an. In den Röhren sind vor allem Videoarbeiten verortet wie zum Beispiel die schmutzig rauchende Flagge von John Gerrad, aber auch Installationsarbeiten wie die tropfsteinartig angeordneten Plastikflaschen von Chong Kwan Gayle. Höhepunkt der Ausstellung ist der Ölspiegel von Richard Wilson, der auf sinnliche Art auch den Menschen in seiner Verantwortung gegenüber der Erde widerspiegelt.